SHORT INFO
Louisa Frauenheim (*1990 in Hamburg, lebt in Berlin) schloss 2022 ihr Studium an der UDK als Meisterschülerin von Monica Bonvicini ab, erhielt im selben Jahr das Karl Hofer-Stipendium und war 2023 für den UDK Art Award nominiert. In ihren Arbeiten verknüpft sie biographische Erinnerungen mit kollektiven Erinnerungskulturen. Das Haus ihrer Großmutter bildet dafür einen zentralen Ausgangspunkt – als Fundort für Gegenstände, die Eingang in Frauenheims Werke finden, aber auch als Sujet ihrer Videofilme, die häufig um die Fragen kreisen, was Räume speichern und wie sie erinnert werden können. Ein wiederkehrendes Material der Künstlerin ist Porzellan: Für Performances, Skulpturen und Objekte nutzt sie ein von der Großmutter geerbtes Porzellanservice, das sie um Teller und Tassen vom Flohmarkt ergänzt. Dabei interessiert sie dessen Verbindung zu Weiblichkeitsstereotypen – steht Porzellan zum einen für Kostbarkeit und Zerbrechlichkeit (der zufolge man eine Frau besser „behutsam“ behandelt), assoziiert man das Material auch mit der „Hysterikerin“, die Teller gegen die Wand wirft, oder schenkt es Fußballspielerinnen als Siegprämie für einen EM-Titel. Frauenheims Scherbenhaufen beinhalten weniger Zerstörung denn Befreiung, was nicht heißt, dass man sich nicht an ihnen verletzen kann. (Text: Dagrun Hintze)
www.louisafrauenheim.com
AUSSTELLUNGEN (Auswahl)
2024 | Grenzverschiebung, Kunstverein Ebersberg |
2023 | MAL, Galerie Mathias Güntner, Berlin won't you get your big machine, Spoiler, Berlin UdK Art Award 2023, Universität der Künste, Berlin |
2022 | Interassemblages, Nodal Relay, Acud Galerie, Berlin Alle Alleine, Institut für Alles Mögliche, Berlin I`m in the doorway, Projektraum 145, Berlin |
2021 | Under this skin I will have to rot, Das Gift, Berlin Luft,48h Neukölln, Berlin Drinnen Rosa Draußen Pink, Kunstverein Rosa-Luxemburg, Berlin |
2018 | Sister Stones and Blocks of Anger, Queer Petrographies Group Show, District Berlin |
PREISE, STIPENDIEN
2022 | Karl Hofer Stipendium |