In welchem Verhältnis stehen Zivilisation und Natur? Während die klassische Literatur sie meist als unauflösliche Gegensätze begreift, legt die Vorstellung des „Anthropozäns“ nahe, dass beide Bereiche einander stark durchdringen bzw. eng miteinander verwoben sind. Der Vers „Wild hearts over house roofs“ aus dem Gedicht „November Birds“ von Ursula K. Le Guin, der der Ausstellung von Natalia Stachon und Pia Stadtbäumer ihren Titel gibt, nimmt in dieser Frage zunächst eine horizontale Ordnung vor: Die Sphäre der lebendigen (und hier leidenschaftlich beseelten) Natur befindet sich über der wohlstrukturierten Architektur einer Stadt und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern – die Sphären berühren sich nicht, die „Wildheit“ der ziehenden Vögel kann vom Menschen nur aus der Ferne beobachtet werden. Im Ausstellungsraum ist ein direkter Dialog jedoch möglich: Pia Stadtbäumer widmet sich in ihrer bildhauerischen Arbeit immer wieder der Erfindung und Erforschung von Körpern – menschlichen, tierischen, hybriden – und deren spezifischen Gesten, ihre Skulpturen vermitteln eine beunruhigende Lebendigkeit, manchmal auch Unbändigkeit. Natalia Stachon hingegen beschäftigt sich mit Städten der Gegenwart und den Veränderungsprozessen, denen sie unterliegen. Dabei interessiert sie sich besonders für die Zeichen und Fragmente des urbanen Raums, die emotionale Reaktionen auszulösen vermögen. Ihre atmosphärischen Zeichnungen und Installationen bilden über die Ausstellungsdauer ein Habitat für Pia Stadtbäumers Skulpturen und Bildtafeln – eine poetische Kooperation, die u.a. an Donna Haraways Begriff der „companion species“ denken lässt: Nicht der Mensch oder die vom Menschen geschaffene Zivilisation steht hier im Zentrum des Geschehens, sondern eine unhierarchische Begegnung voller Möglichkeiten des Zusammenwirkens.
Seit dem Jahr 2000 ist Pia Stadtbäumer Professorin für Bildhauerei an der HfbK in Hamburg, nach dem Sommersemester 2025 wird sie emeritiert. Natalia Stachon gehörte zur ersten Generation von Studierenden, die bei ihr das Diplom ablegten. Seit 2021 ist Stachon Professorin für Skulptur und Zeichnung an der HAW in Hamburg.
Text: Dagrun Hintze
Natalia Stachon, geb. 1976 in Katowice, lebt und arbeitet in Berlin. Stachons Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen u.a. in: Reinbeckhallen/Berlin, 4th Industrial Art Biennal/Labin, Kunstverein Springhornhof/Neuenkirchen, ZKM Zentrum für Kunst und Medien/Karlsruhe, Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung/Berlin, Skulpturenmuseum Glaskasten/Marl, CSW Centrum Sztuki Współczesnej/Toruń, BWA, Galeria Sztuki Współczesnej/Katowice, n.b.k Neuer Berliner Kunstverein/Berlin, Museum für Konkrete Kunst/Ingolstadt, Mercedes-Benz Contemporary/Berlin, Bundeskunsthalle/Bonn, Haus am Waldsee/Berlin, Haus Konstruktiv/Zürich, Tate Modern/London.
Pia Stadtbäumer, geb, 1959 in Münster, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Stadtbäumers Werke genießen auf zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen große Aufmerksamkeit und waren u.a.zu sehen in: Museo d’Arte Contemporaneo/Turin, Museum Haus Esters/Krefeld, The Dakis Joannou Collection, Sprengel Museum/Hannover, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K 20/Düsseldorf, Kunstmuseum Bonn, museum kunst palast, Düsseldorf , Denver Art Museum, USA, Akademie der Künste/Berlin, Museum Morsbroich Leverkusen, Hamburger Kunsthalle, Staatsgalerie Stuttgart, Kunsthalle Bielefeld, Sydney Biennale. U.a erhielt sie den Karl Ernst Osthaus Preis und das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium.
Seit dem Jahr 2000 ist Pia Stadtbäumer Professorin für Bildhauerei an der HfbK in Hamburg, nach dem Sommersemester 2025 wird sie emeritiert. Natalia Stachon gehörte zur ersten Generation von Studierenden, die bei ihr das Diplom ablegten. Seit 2021 ist Stachon Professorin für Skulptur und Zeichnung an der HAW in Hamburg.
Text: Dagrun Hintze
Natalia Stachon, geb. 1976 in Katowice, lebt und arbeitet in Berlin. Stachons Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen u.a. in: Reinbeckhallen/Berlin, 4th Industrial Art Biennal/Labin, Kunstverein Springhornhof/Neuenkirchen, ZKM Zentrum für Kunst und Medien/Karlsruhe, Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung/Berlin, Skulpturenmuseum Glaskasten/Marl, CSW Centrum Sztuki Współczesnej/Toruń, BWA, Galeria Sztuki Współczesnej/Katowice, n.b.k Neuer Berliner Kunstverein/Berlin, Museum für Konkrete Kunst/Ingolstadt, Mercedes-Benz Contemporary/Berlin, Bundeskunsthalle/Bonn, Haus am Waldsee/Berlin, Haus Konstruktiv/Zürich, Tate Modern/London.
Pia Stadtbäumer, geb, 1959 in Münster, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Stadtbäumers Werke genießen auf zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen große Aufmerksamkeit und waren u.a.zu sehen in: Museo d’Arte Contemporaneo/Turin, Museum Haus Esters/Krefeld, The Dakis Joannou Collection, Sprengel Museum/Hannover, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K 20/Düsseldorf, Kunstmuseum Bonn, museum kunst palast, Düsseldorf , Denver Art Museum, USA, Akademie der Künste/Berlin, Museum Morsbroich Leverkusen, Hamburger Kunsthalle, Staatsgalerie Stuttgart, Kunsthalle Bielefeld, Sydney Biennale. U.a erhielt sie den Karl Ernst Osthaus Preis und das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium.